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Gemeinde
Die Beleuchtung von Straßen, Plätzen, Gehsteigen,
Fassaden sowie die Weihnachtsbeleuchtung zählen oftmals
zu den Aufgabenbereichen von Gemeinden. Im Folgenden
wird speziell auf die Straßenbeleuchtung eingegangen.
Normen
Vorschriften für Lichteinsatz im Außenraum gibt es vor
allem für Straßenbeleuchtung. Hier werden aus Sicher-
heitsgründen Wartungswerte festgelegt.
Die Verpflichtung zur Straßenbeleuchtung wird nicht
dezidiert festgehalten, kann jedoch in Österreich aus
verschiedenen rechtlichen Normen und aus der Rechts­
sprechung abgeleitet werden (Allgemeines Bürgerliches
Gesetzbuch, Straßenverkehrsordnung, Verwaltungs­
gerichtshof).
Grundsätzlich wird die Straßenbeleuchtung in der
ÖNORM O 1051, ÖNORM O 1053 und in der Normenreihe
ÖNORM EN 13201, Teil 1-4 geregelt.
Für einen adäquaten Vergleich von Straßenbeleuchtungen ist die
Gesamtanlage oder ein repräsentativer Teil davon energetisch
und lichttechnisch zu betrachten. Einzel­vergleiche nur über das
Leuchtmittel oder die Leuchten ohne Berücksichtigung der Licht-
punkthöhen, -abstände, Betriebszeiten etc. verfälschen deutlich
das Ergebnis.
Bitte beachten Sie bei den Kennwerten der Tabelle:
• Lebensdauer:
keine einheitliche Definition, ab 2012 müssen Hersteller
Mindestwerte für Lampenlichtstromerhalt (LLMF) und Lampenüberlebensfaktor
(LSF) angeben; abhängig von Produkt und Hersteller!
• Lichtfarbe:
Farbe des Lichtes, wie es dem menschlichen Auge erscheint.
• Farbwiedergabe:
beschreibt den Farbenreichtum der Lichtquelle, bzw. wie
natürlich Farben wiedergegeben werden; leitet sich aus der Kontinuität des
Lichtspektrums ab; maximaler Wert = 100 Ra (Sonnenlicht, Glühlampe);
je kleiner der Wert, desto „fahler“ wirkt das Licht.
• Lichtausbeute:
wird oft als Kenngröße für Energieeffizienz herangezogen;
ist das Verhältnis von abgegebenem Licht zu zugeführter elektrischer Leistung
(Lumen/Watt); von Herstellern wird gerne der maximal bzw. theoretisch
erreichbare Wert und nicht der praktisch vorhandene angeführt;
ohne Information der Betriebsbedingungen (z.B. Labor, mit/ohne Vorschalt­
gerät etc.) praktisch nicht vergleichbar; durch Alterung verschlechtert
sich der Wert deutlich!
Leuchtdiode (LED)
bis 50.000
warm-, neutral-,
kaltweiß oder
monochromatisch
(rot, grün, blau etc.)
weiß derzeit
40 – 90
40 – 110
geringer Insektenanflug
bei warmweißen LEDs,
keine ultraviolette und infrarote
Strahlung, große Qualitäts­
unterschiede am Markt
Leuchtdioden revolutionieren die Beleuchtungstechnik
derzeit rasant. In den nächsten Jahren ist weiterhin eine
merkliche Steigerung der Lichtausbeute zu erwarten.
Bei Beleuchtungslösungen mit LEDs kann oftmals nicht
mehr getrennt werden zwischen Leuchte bzw. Leuchtmittel.
Die LEDs, die dazugehörige Optik, die Spiegel, die Vor-
schaltgeräte etc. sind miteinander oder sogar ineinander
integriert. Daher ist ein unmittelbarer Vergleich zwischen
herkömmlichen Lampen und LED-Lichtlösungen oftmals
problematisch. Der unten angeführte Hinweis zum Vergleich
der Gesamt­effizienz einer Anlage ist in diesem Fall das
optimale Mittel zur Entscheidungsfindung. Für den
umweltverträglichen Einsatz ist warmweißes Licht, d.h.
eine niedrige Farbtemperatur (< 3000 Kelvin) wünschenswert.
Lampen in der Straßenbeleuchtung
LED-Straßenleuchte
Die Normenreihe ÖNORM EN 13201, Teil 1-4 gibt Wartungs-
werte der lichttechnischen Kenngrößen (z.B. Beleuch-
tungsstärken in Lux bzw. Leucht­dichten in Candela/m
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) vor.
Aus ökonomischen und öko­logischen Gründen sollten die
Wartungswerte als Maximal­werte betrachtet und höchstens
minimal überschritten werden. Dies ist bei der entspre-
chenden Auswahl von wenig verschmutzenden Leuchten
und lang­lebigen Lampen sowie durch die Festlegung von
Wartungs-, Reinigungs- und Lampentauschzyklen einfach
möglich.
Generell lassen sich in der Planung ökonomische und
ökologische Belange, wie z.B. die Nachtabsenkung, mit
der Normenreihe ÖNORM EN 13201, der ÖNORM O 1053 und
ÖNORM O 1051 vereinbaren.
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Lampe
Lebensdauer
(Stunden)
Lichtfarbe
Farb­wiedergabe
(Ra)
Licht­ausbeute
(Lumen/Watt)
Anmerkung
Natriumdampf-Hochdrucklampe
15.000 – 20.000
gelb
20 – 40
90 – 150
geringer bis mittlerer Insekten­anflug,
geringe ultraviolette Strahlung,
hohe Lichtausbeute, gutes Kontrast-
sehen, schlechte Farbwahrnehmung
Leuchtstofflampe
14.000 – 30.000
weiß
50 – 90
60 – 110
mittlerer bis hoher Insektenanflug,
temperaturabhängig,
Lichtlenkung nur begrenzt möglich
Metallhalogendampf-
Hochdrucklampe
(Keramikbrenner oder Quarzbrenner)
10.000 – 15.000
weiß
60 – 90
70 – 110
hoher Insektenanflug,
Unterscheidung zw. Lampen mit
Keramikbrenner (geringerer
Ultra­violett-Anteil, farbstabiler,
effizienter) und Quarzbrenner
Quecksilberdampf-Hochdrucklampe
12.000 – 16.000
weiß
40 – 60
60
sehr hoher Insektenanflug, aufgrund
ungenügender Energieeffizienz ab
2015 im Handel nicht mehr erhältlich
(Verordnung EG Nr. 245/2009)
Was können Sie tun?
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