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Ökosysteme
Alle Pflanzen und Tiere sind Teil des ökologischen Netzes.
Fällt eine Art aus, können gravierende Auswirkungen für
weitere Arten und das gesamte Ökosystem die Folge sein.
Werden beispielsweise nachtaktive Schmetterlinge Opfer
von Straßenlaternen, so können sie Vögeln, Fledermäusen
oder Fröschen nicht mehr als Nahrung dienen.
Einige Blütenpflanzen wie die Türkenbund-Lilie oder
die Weiße Waldhyazinthe werden vor allem durch
Nachtfalter bestäubt. Das Verschwinden der Tiere würde
gleichzeitig das Verschwinden ihrer Nektarpflanzen
bedeuten.
Pflanzen
Fotorezeptoren steuern bei Pflanzen neben dem jahres-
zeitlichen Rhythmus auch die Atmungsaktivität. Versuche
zeigen, dass im Dauerlicht das Fotosynthese­vermögen
mancher Arten erlahmt. Auch kann Störlicht in der Mitte
der Dunkelphase die Blütenbildung verhindern, bei
manchen Pflanzen hingegen wird diese angeregt.
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Vielfache Beobachtungen zeigen, dass Laubbäume in
unmittelbarer Nähe von Straßenlampen ihre Blätter
verspätet verlieren, wodurch es wiederum zu Frost­-
schäden kommen kann.
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Weiße Waldhyazinthe
(Platanthera bifolia)
Ist Beleuchtung ein Problem?
Türkenbund-Lilie
(Lilium martagon)
Amphibien
Bei Beleuchtung erscheinen manche Amphibien später aus
ihrem Versteck und haben dadurch weniger Zeit für die
Nahrungssuche. Auch wird vermutet, dass Wanderungen
beispielsweise zu Laichgebieten erschwert oder verhindert
werden.
Sobald sich die Augen der Amphibien an nächtliches Licht
gewöhnt haben, werden die Tiere davon angezogen.
Die Beutejagd ist dann sogar einfacher, allerdings laufen
Amphibien Gefahr, selbst einfache Beute zu werden.
Manche Froscharten paaren sich nur bei sehr geringer
Lichtintensität oder rufen bei Beleuchtung nicht, damit
gefährdet Kunstlicht ihre Fortpflanzung.
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Die Erdkröte
(Bufo bufo)
benötigt nur einen Bruchteil des
Lichts des Sternenhimmels für den nächtlichen Beutefang.
Die Beleuchtungsstärke des hellsten sichtbaren Sterns,
des Sirius (0,00001 Lux), genügt dem Tier, um sich visuell
zu orientieren und gestützt auf den Gesichtssinn
Beute zu fangen.
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Um eine Vorstellung von der Größen­-
ordnung zu bekommen: Bei Vollmond wird maximal
0,3 Lux gemessen.
Erdkröte
(Bufo bufo)
Manche Fledermausarten wie beispielsweise die Zwerg-
fledermaus
(Pipistrellus pipistrellus)
können beim Jagen
von nachtaktiven Insekten im Schein von Straßen­laternen
beobachtet werden. Andere Fledermausarten meiden
jedoch Licht.
Fledermäuse
Durch beleuchtete Ausflugsöffnungen beispielsweise von
Dachstühlen fliegen Fledermäuse später aus den Sommer­
quartieren aus. Dadurch verringert sich die aktive Zeit der
Nahrungssuche.
Auch sind Fälle bekannt, in welchen Fledermausquartiere
nach der Beleuchtungsinstallation verlassen wurden oder
Lichteinsatz bei einem Stadtfest zu erhöhter Nachwuchs-
sterblichkeit führte.
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Großes Mausohr
(Myotis myotis)
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