Kunstlicht Historie

Natürliches Licht von der Sonne, vom Mond, den Sternen und vom Feuer war lange Zeit die einzige Lichtquelle in der Nacht. Schon sehr früh konnte der prähistorische Mensch das Feuer zähmen und für sich nutzen.

Lampen mit flüssigen Brennstoffen, wie Öl- und Tranlampen, Fackeln sowie Kerzen wurden bis ins 19. Jahrhundert verwendet. Der Geruch war unangenehm, die offene Flamme gefährlich.

Die Nacht zum Tag gemacht:

Inzwischen werden durch immer mehr künstliche Beleuchtungsinstallationen die Nächte heller und heller. Licht dient nicht mehr nur dem Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit. Es wird selbstverständlich und uneingeschränkt eingesetzt, sei es für Werbezwecke, Verkehr, Beleuchtung von Baustellen oder Freizeiteinrichtungen.

© Illustration: Vandasye 2017
1900
© Illustration: Vandasye 2017
2018

Vor gut 150 Jahren sind zuerst in den europäischen Städten und später in ländlichen Gegenden die ersten lichtstarken Außenbeleuchtungsanlagen in Betrieb gegangen. Man feierte dies als große kulturelle Errungenschaft.

Durch nächtliche Beleuchtung im großen Stil verdoppelte sich die nutzbare Zeit. Mit zunehmender Industrialisierung verlängerten und verschoben sich auch Arbeitsstunden und Konsum in die dunkle Tageshälfte.

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in London die ersten Gaslaternen als Straßenbeleuchtung eingesetzt. Gaslicht war um 1900 die vorherrschende Beleuchtungstechnik in Städten. Auch in Wien waren Anfang des 20. Jahrhunderts zur Beleuchtung von Straßen noch deutlich mehr Gas- als elektrische Lichtquellen zu finden.
 

© Hellenot
Geruchs- und geräuschintensive elektrische Kohlebogenlampen auf der Weltausstellung 1878 in der Avenue de l'Opera und am Place de l'Opera in Paris.


Thomas Alva Edison entwickelte 1879 eine Kohlenfadenlampe, welche anfangs noch nicht mit dem verbesserten Gaslicht, dem „Auerlicht“ von Carl Auer von Welsbach, ökonomisch mithalten konnte. Derselbe Carl Auer von Welsbach optimierte die Glühlampe durch den Tausch der Kohlefäden durch Metallfäden. Der wirtschaftliche Durchbruch gelang.

Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts begann das Zeitalter der elektrischen Beleuchtung. Parallel dazu wurde großflächig die notwendige elektrische Infrastruktur errichtet.
 

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Die erste elektrische Straßenbeleuchtung in Berlin wurde 1882 am Potsdamer Platz in Betrieb genommen – Ölgemälde von Carl Saltzmann aus dem Jahr 1884.


Bereits ab Ende des 19. Jahrhunderts erhielten Tiroler Städte und Ortschaften elektrische Außenbeleuchtung. In den Innsbrucker Nachrichten vom 7. Dezember 1889 steht geschrieben:

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Traditionell erhob Paris den Anspruch, die „ville lumière“ Europas zu sein. Doch auch Berlin wollte mithalten und feierte 1928 die Illuminations-Aktion „Berlin im Licht“.
 

© Bundesarchiv, Bild 102-06682 / CC-BY-SA 3.0
Das Bild zeigt den Blick auf das beleuchtete Brandenburger Tor mit dem Springbrunnen am Pariser Platz.


Seit den 1930er Jahren werden für die Außenbeleuchtung hauptsächlich Gasentladungslampen eingesetzt (Niederdruck- und Hochdruckentladungslampen). Mit der Jahrtausendwende und insbesondere in den letzten 15 Jahren ist die „Licht Emittierende Diode“ (LED) ein nicht mehr wegzudenkendes Leuchtmittel für den Außenbereich geworden.
 

arte - Licht, wie die Städte das Leuchten lernten
Science Plus – What Is Light Pollution And How Does It Hurt Our Planet?