Lichtsmog, der nachts Städte und Regionen einhüllt, lässt den Großteil der mit freiem Auge sichtbaren Sterne verschwinden. So können bei dunklem Nachthimmel rund 3000 Sterne beobachtet werden, in einer hellen Stadt hingegen kaum 100 (oft deutlich weniger).
Inzwischen leben 83 Prozent der Weltbevölkerung und 99 Prozent der Europäer unter einem lichtverschmutzten Himmel. Für 60 Prozent der Europäer bleibt die Milchstraße im Verborgenen.
Große Städte verursachen eine Lichtglocke, die in 160 km Entfernung noch sichtbar ist.
Inzwischen ist die Lichtverschmutzung so weit fortgeschritten, dass die dunkelsten Gebiete in Europa bereits doppelt so hell sind, als sie unter natürlichen Bedingungen wären.
Die Atmosphäre streut blaues Licht deutlich stärker als rotes Licht, deshalb ist der wolkenlose Taghimmel blau (Rayleigh-Streuung). Kurzwellige bzw. blaue Lichtquellen sind daher intensive Lichtverschmutzer und möglichst zu vermeiden.
Nachthimmel über der Mongolei, einer ländlichen Gegend in Niederösterreich und über Wien. Vor ca. 200 Jahren sah der Nachthimmel über Wien noch so aus wie jener über der Mongolei.
Die Betrachtung des Sternhimmels gehört zum ältesten Kulturgut der Menschheit. Während zunächst die Frage nach der Bestimmung der Zeit und die Erstellung von Kalendern im Vordergrund stand, spielte die Beobachtung des Sternenhimmels später zur astronomischen Navigation in der Seefahrt eine herausragende Rolle.
Jahrhundertelange Beobachtungen der Mondphasen und Tierkreiszeichen haben bis heute gültige Erkenntnisse für das Pflanzen und Ernten in der Landwirtschaft und andere Bereiche des täglichen Lebens überliefert.
Seit dem Aufkommen der Außenbeleuchtung ca. Ende des 19. Jahrhunderts erschwert die Himmelsaufhellung die Beobachtung des Nachthimmels zunehmend. Sternwarten, ursprünglich an die Universitäten der Städte angegliedert, wichen in ländliche Gebiete aus. Die bedeutenden Observatorien wurden an entlegenen Orten errichtet, das weltweit größte Teleskop befindet sich beispielsweise in der chilenischen Atacama-Wüste. Am Himmel sind Beobachtungen von Vorgängen möglich, die in keinem Labor nachgestellt werden können. Die professionelle Astronomie ist ein bedeutender Teil der physikalischen Grundlagenforschung.
Gesetzliche Regelungen sorgen in Chile und in weiteren Ländern mit astronomischen Observatorien dafür, dass in der Umgebung dieser Einrichtungen nicht mehr künstliches Licht abgestrahlt wird als nötig.